Giftige Pflanzen


Aus owner-primitive-skills-group@uqac.uquebec.ca im Auftrag von Tom Elpel

Ich denke es ist sicherer mit unbekannten Pflanzen zu experimentieren, solange ihr die wenigen absolut tödlichen Pflanzen identifizieren könnt, wie den Wasserschierling (Cicuta virosa), Schierling (Conium) und death camas (Zigadenus paniculatus). (Kann jemand dieser Liste Pflanzen hinzufügen?) Solange ihr diese wenigen ernsten Pflanzen ausschließt, ist es schwierig sich mit dem Rest der Pflanzen selbst zu töten (obwohl ihr euch ernsthaft krank machen könnt).

Ein besserer Ansatz als das Durchprobieren der Vegetation aufs Geratewohl ist nur mit bekannten Pflanzenfamilien zu experimentieren. Genetisch verwandte Pflanzen haben für gewöhnlich ähnliche Charakteristika für die Identifizierung und sie haben oft ähnliche Eigenschaften und Verwendungen. Wenn ihr die markanten Eigenschaften einer Familie kennt, erkennt ihr ein Mitglied dieser Familie auf der ganzen Welt.

Die Minze-Familie ist ein einfaches Beispiel für dieses Medium. Die Pflanzen haben gegenüberliegende Blätter (in Paaren mit je einem Blatt auf jeder Seite des Stengels, im Gegensatz zur abwechselnden Lage entlang des Stengels) und deutlich quadratische Stiele. (Die Blüte beschreibe ich nicht ohne Illustration).

Ihr müßt nicht den genauen Namen einer Probe wissen, solange ihr es positiv als Mitglied der Minze-Familie identifizieren könnt. Die meisten Mitglieder der Minze-Familie sind reich an würzigen Ölen und finden sich daher auch im Gewürzschrank. Das schließt Rosmarin (Rosmarinus), Lavendel (Lavandula), Majoran (Origanum), Minze, Pfefferminze und grüne Minze (Mentha), Gamander (Teucrium), Thymian (Thymus), Bohnenkraut (Satureja), Andorn (Marrubium), Salbei (Salbei-nicht Beifuß!) und das Basilienkraut (Ocimum) ein.

Nachdem ich auch diese Namensliste gegeben habe, laßt mich wiederholen, daß ihr nicht die einzelnen Namen der Pflanzen kennen müßt, solange ihr die Familie identifizieren könnt. Sicherlich unterscheidet sich die Stärke der ätherischen Öle von Art zu Art--einige Minzen haben überhaupt kein Aroma, während andere euch aus 3 Meter Entfernung überwältigen, aber ihr könnt das Potential--und somit den Nutzen--mittels euer Sinne erkennen ohne auch nur den Namen der Pflanze zu kennen.

Zugegeben, nicht alle Pflanzenfamilien sind so konsistent, wie die der Minze, aber die Familien zu kennen wird euch zumindest helfen zu wissen bei welchen Pflanzen man mißtrauisch sein muß. Zum Beispiel: die Familie der Petersilie enthält viele eßbare Pflanzen wie Karotten, Petersilie, Sellerie und die meisten Gewürze in euer Küche, die nicht zu der Minze-Familie gehören. Aber: die Petersilie-Familie enthält auch den tödlichen Wüterich und den oben erwähnten Schierling. Wenn ihr eine Pflanze als zur Petersilie-Familie gehörig erkennt, müßt ihr eine positive Erkennung der Art erhalten.

Das wesentliche Charakteristikum zur Identifizierung der Petersilie-Familie ist die "zusammengesetzte Dolde" der Blüten. Das Blütenbüschel sieht wie ein von sämtlichen Gewebe befreiter Regenschirm mit nach oben stehenden Speichen aus. Am Ende jeder Speiche ist ein weiterer kleinerer "Regenschirm", auch mit nach oben zeigenden Speichen aber mit kleineren Blüten am Ende jeder Speiche. (Es ist wirklich einfach und so andersartig, daß ihr es nie vergessen werdet.)

Es gibt schätzungsweise 300000 bis 800000 Pflanzenarten auf der Welt aber nur etwa 300 Familien (viel mehr, wenn ihr die Unterfamilien, die manchmal ausgenommen werden, mit einschließt). In den nördlichen Breiten gibt es nur etwa 100 Familien, welche viel leichter zu lernen sind als der Versuch die zehntausenden Pflanzenarten identifizieren zu wollen.

Eines der Probleme einer Klasse einfache Fertigkeiten beizubringen ist, daß viele Schüler tausende oder mehr Kilometer reisen, um eine Klasse zu besuchen, so daß die Pflanzen zu Hause völlig verschieden von denen am Ort der Schule sein können. Es ist ziemlich nutzlos bestimmte Pflanzen unter diesen Umständen kennenzulernen. Es verleiht eine größere Vielseitigkeit beim Erkennen von Pflanzen an jedem Ort, wenn ihr euch die Familien merkt. Dave Wescott von der Boulder Outdoor Survival School ist zu einem ähnlichen Schluß gekommen und man begann in den Programmen die Familien zu lehren. Er fing an Informationen über Pflanzenfamilien für B.O.S.S.-Klassen zusammenzustellen aber er hatte keine Zeit ein ganzes Buch über dieses Thema zu schreiben. Also habe ich es getan. Da ich von keinem Amateur-orientierten Buch über Pflanzenfamilien weiß, werde ich weitermachen und meins anbieten! Die neue nutzerfreundliche Ausgabe heißt Botany in a Day: Thomas J. Elpel's Herbal Field Guide to Plant Families.

Übersetzung von Daniel

Das Zentrum